„ORGANPATEN werden“ – Informationstour der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zu Gast in Tübingen; 19.06.2012

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„ORGANPATEN werden“ – Informationstour der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zu Gast in Tübingen

Deutschlandweite Tour informiert Bevölkerung zum Thema Organspende

Berlin/Köln/Tübingen,19.Juni 2012. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) ist mit ihrer deutschlandweiten Informationstour „ORGANPATEN werden“ vom 19. Juni bis zum 22. Juni 2012 im Universitätsklinikum in Tübingen zu Gast. Mit der bevorstehenden Einführung der Entscheidungslösung soll jede Bürgerin und jeder Bürger in die Lage versetzt werden, sich mit dem Thema Organ- und Gewebespende auseinanderzusetzen und eine informierte und unabhängige Entscheidung zu treffen. Die Informationstour leistet einen wesentlichen Beitrag dazu.

Anlässlich der heutigen Eröffnung der Informationstour „ORGANPATEN werden“ in Tübingen erklärte Annette Widmann-Mauz, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Gesundheit: „Wer sich zur Organspende bereit erklärt, der kann Menschen ein neues Leben schenken. Wir wollen mehr Menschen dazu bringen, sich mit der Organspende auseinanderzusetzen und ihre Entscheidung in einem Organspende-Ausweis festzuhalten. Die Erklärung zur Organspende bleibt eine freiwillige Entscheidung und wir akzeptieren auch, dass sich mancher bei einem so sensiblen Thema wie Organspende zu einem bestimmten Zeitpunkt noch nicht entscheiden will. Dennoch hoffe ich, dass sehr viele Bürgerinnen und Bürger die Aufklärungs- und Informationsangebote zum Anlass nehmen über Organspende nachzudenken und einen Organspendeausweis ausfüllen."

„Bislang ist nur rund die Hälfte der deutschen Bevölkerung gut über das Thema Organspende informiert“, sagte Prof. Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. „Dies zeigt, wie groß der Aufklärungsbedarf bei den Menschen in Deutschland ist. Mit unserer Informationstour setzen wir genau da an und gehen dorthin, wo sich viele Bürgerinnen und Bürger tagtäglich aufhalten. So erhalten sie die Möglichkeit, sich umfassend mit dem Thema zu beschäftigen und auch ganz persönliche Fragen zu klären. Das ist die beste Voraussetzung, um eine selbstbestimmte Entscheidung zur Organspende zu treffen und in einem Ausweis zu dokumentieren.“

Die Informationstour zieht durch ganz Deutschland und macht Station an belebten Orten, wie in Einkaufszentren großer Städte, bei Großveranstaltungen sowie in Kliniken. Im Mittelpunkt stehen elektronische und mechanische Module, an denen sich die Besucherinnen und Besucher anschaulich über das Thema Organspende informieren können. Interaktive Stelen zeigen beispielsweise den Ablauf einer Organtransplantation, an Multi Touch-Tischen erhält man zudem einen virtuellen Einblick in den Körper und erfährt, welche Organe transplantiert werden dürfen. Ein geschultes Team der BZgA und Vertreterinnen und Vertreter von Selbsthilfegruppen stehen darüber hinaus für persönliche Fragen und Gespräche zur Verfügung.

„Als eines der führenden Transplantationszentren arbeiten wir selbst in zahlreichen Institutionen und überregionalen Initiativen zur Förderung der Organspende mit“, begrüßte Prof. Dr. Michael Bamberg, Leitender Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender am Universitätsklinikum Tübingen die Informationstour der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. „Sie zeigt, dass Organspende zu einer gesellschaftlichen Aufgabe geworden ist und unsere Patienten und Mitarbeiter in ihren Bemühungen nicht allein stehen.“ Prof. Dr. Alfred Königsrainer, Ärztlicher Direktor der Universitätsklinik für Allgemeine, Viszeral- und Transplantationschirurgie ergänzte: „Tübingen hat als erstes Klinikum in Baden-Württemberg einen hauptamtlichen Transplantationsbeauftragten berufen und organisiert seine Aktivitäten im Aktionsbündnis Organspende unter der Schirmherrschaft des Sozialministeriums. In Baden-Württemberg stehen fünf Transplantationszentren 130 potenziellen, teils kleineren Spenderkrankenhäusern gegenüber – eine Situation, in der Organspende nur als Gemeinschaftsaufgabe möglich ist und nicht vor der eigenen Haustür enden kann.“

Während der Ausstellung sind auch Tübinger Patienten vor Ort, so dass sich Interessierte aus erster Hand von Betroffenen und Ärzten informieren lassen können. Dr. Peter Petersen, leitender Transplantationsbeauftragter des Universitätsklinikums, hat eigens zur Tour eine neue interdisziplinäre Lehrveranstaltung zum Thema Organspende und Transplantation ins Leben gerufen. Sie findet zwischen dem 18. und 22. Juni täglich um 16.30 Uhr in den Crona Kliniken, Seminarraum Ebene B04, statt und gehört zum Lehrplan der Studenten, steht aber auch Mitarbeitern und Besuchern offen. Die Veranstaltung befasst sich mit rechtlichen und medizinischen Voraussetzungen zur Organspende, mit Fragen der Hirntoddiagnostik und mit verschiedenen Erkrankungen, die bei Erwachsenen und Kindern durch Transplantationen erfolgreich behandelt werden können.

Neben der Informationstour hält das Internetportal der BZgA-Kampagne www.organpaten.de eine Fülle an Informationen zum Thema bereit und bietet allen Interessierten die Möglichkeit, sich als Organpate oder Organpatin mit einem Statement einzutragen. Auch der Organspendeausweis steht dort zum Download zur Verfügung.

Weitere Informationen zur Organ- und Gewebespende auf www.organspende-info.de Ergebnisse der BZgA-Studie „Wissen, Einstellung und Verhalten der Allgemeinbevölkerung zur Organspende 2010“ unter www.bzga.de/presse/daten-und-fakten

Pressefotos von der Informationstour, Bildmaterial vom Organspendeausweis und Plakatmotive der Kampagne „ORGANPATEN werden“ stehen unter www.bzga.de/presse/pressemotive/organspende

Quelle: Pressemeldung des Bundesministerium für Gesundheit (BMG), 19.06.2012


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